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Konfliktprävention und Friedensforschung

Konfliktprävention und Friedensforschung

Die Hoffnung, gewaltsame Konflikte und Kriege könnten irgendwann ganz verschwinden, gilt heute als naiv. Zugleich wussten wir nie mehr über Konflikte, deren Ursachen und deren Verlauf als heute und im Ergebnis standen unsere Chancen, Konflikte gezielt in friedliche Bahnen zu lenken, nie besser. Der Leitspruch der Conflict Resolution – jenes Feldes der internationalen Konfliktbearbeitung – könnte daher lauten: Wir werden es bei der konstruktiven Bearbeitung von Konflikten niemals zur Perfektion bringen, aber wir können besser werden!

Anders als der Begriff suggeriert, umfasst das Feld der Conflict Resolution sowohl Ansätze zur Lösung von Konflikten, als auch solche, die auf die Regelung, das Management oder die Transformation von Konflikten abzielen. Das Feld der Conflict Resolution zeichnet sich durch eine dreifache Durchlässigkeit aus: Die relevanten Phänomene, wie etwa Kriegsursachen, werden über Disziplinengrenzen hinweg erforscht; im Feld bewegen sich sowohl Praxisakteurinnen und Akteure als auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, sowie sogenannte scholar-practitioner, also Personen, die sowohl in der Konfliktbearbeitungspraxis tätig sind, als auch in der Forschung; und schließlich gibt es regelmäßige Bemühungen, Einsichten aus einem Kontext (z.B. jenem der interpersonalen Konflikte) auf einen anderen (z.B. jenen der internationalen Konflikte) zu übertragen.

Warum eskalieren einige Konflikte und andere nicht?

Stellvertretend für eine Vielzahl von Fragekomplexen, mit denen sich Akteurinnen und Akteure im Feld der Conflict Resolution befassen, können exemplarisch die folgenden Fragen genannt werden: Wie ist es zu erklären das einige Konflikte gewaltsam eskalieren, während andere in konstruktiven Bahnen verlaufen? Welche Faktoren müssen zusammenkommen und wie müssen diese zusammenwirken, damit ein Konflikt gewaltsam eskaliert? An welchen Indikatoren lässt sich eine drohende Eskalation ablesen? Welche Bedingungen müssen gegeben sein, damit Frühwarnsysteme funktionieren? Wie und an welchen Stellen kann die Bearbeitung von Konflikten durch sogenannte Drittparteien (Mediatorinnen oder Mediatoren) unterstützt werden? Wie muss Mediation beschaffen sein, damit Konfliktbearbeitung zu nachhaltigen Ergebnissen führt?

Foto: © Vasyl, Adobe Stock

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