Die Idee einer Länder und Institutionen umfassenden digitalen Netzwerkuniversität, in der transkulturelle Lehrangebote und Lernerfahrungen für alle Studierenden des Netzwerks bereitgestellt würden, die zur Verständigung und Krisenprävention im Bildungsbereich der Länder der ÖP beitragen, entstand aus den Diskussionen der I. Winterakademie „Bildung mit Europa“, die im Dezember 2016 an der Kasaner Föderalen Universität (Russland) stattfand. An der Winterakademie nahmen Nachwuchsführungskräfte im Hochschulbereich aus Deutschland, Russland, Georgien und der Ukraine teil. Im Zentrum stand die Frage, welche Rolle die Bildungseinrichtungen als Institutionen der Zivilgesellschaft einnehmen können, um durch eine intensive Zusammenarbeit im Bildungsbereich Konflikte zwischen den Ländern abzuschwächen und gegenseitige Vorurteile abzubauen.
Weiterführende Artikel über die Winterakademie 2016 finden Sie HIER >>
Eine zweite Winterakademie in der Universität Bremen
Im Dezember 2017 fand an der Universität Bremen eine zweite Winterakademie statt, an der sich die Leitungsebene, Wissenschaftler, Fachdidaktiker und Vertreter der International Offices der Partnerhochschulen beteiligten, um in einem interkulturellen Dialog zwischen den durch die politischen Spannungen und Konflikte betroffenen Ländern das Bekenntnis zu den Bildungswerten wie Demokratie, zivilgesellschaftliche Partizipation und Menschenrechte zu bestätigen und die Idee der Netzwerkuniversität weiter zu entwickeln.
Im Mittelpunkt der Diskussionen standen die Frage nach der Kraft von Bildung für den internationalen Austausch, die zivilgesellschaftliche Rolle der Bildungsinstitutionen für die Vermeidung und Lösung von Konflikten und die Chancen und Herausforderungen einer grenzüberschreitenden Bildungsarbeit.
Einen weiterführenden Artikel über die Winterakademie 2017 in Bremen finden Sie HIER >>
Das Ziel ist transnationales Lernen und Lehren zu ermöglichen
Mit Unterstützung des Goethe-Instituts erarbeiteten die beteiligten Hochschulen ein Konzept der internationalen digitalen Netzwerkuniversität, die das Ziel verfolgt, transnationales Lehren und Lernen zu ermöglichen und damit konfliktpräventive Kompetenzen aufzubauen. Die Netzwerkuniversität war definiert als ein Konsortium der Hochschulen aus den Ländern der östlichen Partner, Deutschland und Österreich, in der von allen Netzwerkpartnern anerkannte, mit ECTS-Punkten belegte Online-Lernveranstaltungen in den Themenbereichen Inter- und transkulturelle Verständigung, Konfliktprävention und Friedensforschung und Bildung für nachhaltige Entwicklung bereitgestellt werden und ein offener Austausch zwischen Studierenden ermöglicht wird.
Zum Partner-Netzwerk gehören derzeit
- Virtuelle Akademie Nachhaltigkeit, Universität Bremen (Deutschland)
- Ruhr-Universität Bochum (Deutschland)
- Europa-Universität Viadrina, Frankfurt/Oder (Deutschland)
- Kasaner Föderale Universität (Russland)
- Staatliche Universität Tjumen (Russland)
- Nationale Forschungsuniversität „Higher School of Economics“ Moskau (Russland)
- Ilia State University (Georgien)
- Staatliche Universität Mariupol (Ukraine)
- Hochschule für Agrar-und Umweltpädagogik Wien (Österreich)
Perspektivisch erwünscht ist die Teilnahme von Hochschulen aus anderen Ländern, die die demokratischen Werte teilen und gemeinsam an konfliktpräventiven und friedensstiftenden Lernangeboten arbeiten wollen.